Infos zum Kavernenfeld Epe

Das Salzbergwerk Epe liegt im Norden von Nordrhein-Westfalen im Kreis Borken des Regierungsbezirks Münster auf dem Gebiet der Städte Ahaus und Gronau nahe der niederländischen Grenze. Der überwiegende Teil des Kavernenfeldes befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Gronau/Westfalen südwestlich des Stadtteils Epe, dem das Salzbergwerk Epe und das Kavernenfeld Epe ihre Namen verdanken.
Die Salzlagerstätte Epe ist im Bereich des Kavernenfeldes bis heute durch 130 Tiefbohrungen aufgeschlossen und durch seismische Messungen intensiv erkundet worden. Über demoberkarbonischen Grundgebirge lagern Schichten des Zechsteins (Perm), des Buntsandsteins (Trias), der Unterkreide sowie des Quartärs. Das Werra-Steinsalz der Lagerstätte erreicht am Nord- und Südrand der Berechtsame etwa 200 m Mächtigkeit und schwillt in
zentraler Ost-West-Erstreckung auf etwa 420 m Mächtigkeit an. Das sehr reine Salz ist mittel bis grobkörnig mit g
eringen Anhydriteinlagerungen. Es lagert in einer Teufe von ca. 1000 bis 1500 m flach und relativ störungsfrei. Kalisalze treten regional nicht auf. Geotektonische Störungen im Liegenden und Hangenden bedingen zwar unterschiedliche Mächtigkeiten des Salzlagers, haben aber auf die grundsätzliche gebirgsmechanische Homogenität des Salzvorkommens keinen Einfluss. Die Gesamtlagerstätte erstreckt sich in den Süden bis nach Rheinberg und
wird im Bereich von Borth bergmännisch durch das Salzbergwerk Borth aufgeschlossen.
Die Bergbauberechtigung zur Gewinnung von Salz liegt für den Bereich Epe grundsätzlich
beim Land Nordrhein-Westfalen und wurde der Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen mbH(SGW) 1970 vertraglich für die Dauer von 99 Jahren für eine Fläche von 22,5 km² übertragen. Im Jahr 2004 schloss die SGW einen weiteren Gewinnungsvertrag für ebenfalls 99
Jahre für eine Fläche von 7 km² zur Erweiterung ihrer Gewinnungsaktivitäten nach Westen ab (Gewinnungsvertrag Westfeld, Bergwerk Gronau).
Die erste Solegewinnungsbohrung wurde im Jahre 1970 und die 130 Bohrung im Jahr 2016 niedergebracht. Anfänglich wurde das Feld vorzugsweise im naturschutzfachlich weniger sensiblen östlichen Bereich des Konzessionsgebietes entwickelt. Ab dem Jahr 2000 wurde es dann für die SGW aufgrund der ungünstigen Salzmächtigkeiten im Norden und
Süden der Konzession erforderlich, die Salzgewinnung in den naturschutzfachlich sensiblen
westlichen Bereich auszudehnen.
In den Anfangsjahren wurde jede Kaverne von einem Kavernenplatz aus erschlossen. Mit
der Weiterentwicklung der Richtbohrtechnik ging die
SGW dazu über, so genannte
Clusterplätze zu entwickeln, von denen anfangs zwei, später drei und heute schon bis zusieben Bohrungen (Alstätte1) abgeteuft und Kavernen
gesolt werden. Hierdurch war es der
SGW möglich, auch einen großen Teil der Salzlagerstätte unterhalb des Naturschutzgebie-
tes Amtsvenn-Hündfelder Moor zu erschließen, ohne direkt Tätigkeiten im Kern dieses
Schutzgebietes durchführen zu müssen.
Die Kavernen werden je nach der örtlichen Gegebenhe
it der Lagerstätte in einer Teufe
von 1100 m bis 1500 m gesolt. Der maximal zulässige Durchmesser für die Salzgewinnung
beträgt 85 m bis 100 m. Der Achsabstand der endgeso
lten Kavernen zueinander darf im
Schnitt 275 m nicht unterschreiten. Die Höhe der Kavernen ergibt sich naturgemäß aus der
örtlichen Salzmächtigkeit unter überschlägiger Berücksichtigung einer 100 m Hangend- und
15 m mächtigen Liegendschwebe.
Das für die Solung erforderliche Frischwasser gewinnt die SGW in zwei ca. 14 km von ihrer Betriebsstätte entfernt liegenden eigenen Wasse
rgewinnungsanlagen. In der Anlage
Dömern dürfen aus 15 Brunnen 7 Mio m³ sowie in der Anlage Hörsteloe aus vier Brunnen 1,5 Mio. (nach dem Nachweis der Unbedenklichkeit 2,
5 Mio) m³/Jahr Frischwasser gefördert
werden. Die im Kavernenfeld Epe gewonnene Sole wird in der
chemischen Industrie verwertet.
Hierzu erfolgt der Abtransport der Sole über ein Solefernleitungsverbundsystem vom Standort in Ahaus zu den Soleverarbeitern Vestolit im Ch
emiepark Marl, der Solvay GmbH in
Rheinberg sowie der Solvay in Jemeppe, Belgien. Die Solefernlei-
tung von Ahaus nach Jemeppe ist ca. 280 km lang. Der Abzweig zum Chemiepark Marl zur
Vestolit hat eine Länge von ca. 33 km und der Abzwe
ig zur Solvay nach Rheinberg eine
Länge von ca. sieben km. Insgesamt wird für den Transport der Sole zu den verarbeitenden Betrieben ein Solefernleitungsnetz von ca. 320 km b
etrieben.
Quelle Artikel und Bilder: https://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/e/erdgas_oelspeicher_kavernen/autorenbeitrag.pdf